Sarah-Mai Dang
Chick Flicks. Film, Feminismus und Erfahrung
Warum gucken Frauen Chick Flicks? Wenn Horror-Filme Angst machen, Melodramen das Publikum zum Weinen bringen und man einen Detektivfilm ansieht, um Spannung zu erleben, was ist der Reiz an Filmen wie LEGALLY BLONDE (USA 2001) oder MISS CONGENIALITY (USA 2000), die super schrill und wahnsinnig ‚pink‘ sind? Wenn Chick Flicks (chick engl. für „Küken“ oder „Tussis“ und flick engl. umg. für „Film“) tatsächlich insbesondere Frauen ansprechen und Frauen etwas mit Weiblichkeit zu tun haben bzw. Chick Flicks ‚Frauenfilme‘ sind, was für eine Art ‚weibliche‘ Erfahrung machen wir dann mit diesen Filmen im Kino?
In meiner Dissertation Film, Feminismus und Erfahrung. Chick Flicks oder das Genre des gegenwärtige Woman’s Film habe ich untersucht, warum Chick Flicks so erfolgreich sind. Seit den 1990er Jahren bis ca. 2010 produziert, also zeitgleich mit dem Aufkommen des sogenannten Post-Feminismus, hat dieses Genre für heftige Diskussionen unter feministischen Medienwissenschaftlerinnen gesorgt. Aufgrund der stereotypen Inszenierung von Frauen – High Heels, Minirock und Bikini – wird Chick Flicks vorgeworfen, anti-feministisch und reaktionär zu sein. Andererseits gelten die Filme als ‚frauenfreundlich‘, da sie starke Protagonistinnen präsentieren, die über agency, d.h. Handlungsmacht, und choice, also Wahlfreiheit, verfügen.
Diese gegensätzlichen Wahrnehmungen und die Debatten haben mich dazu gebracht, diesem Genre eine komplette Dissertation zu widmen und im Detail zu untersuchen, wie die Kategorie ‚Frau‘ in Chick Flicks eigentlich inszeniert wird. Was bedeutet eigentlich ‚Weiblichkeit‘, ‚Frau-Sein‘ und ‚Frau‘ in den Filmen? Wie vollzieht sich die audiovisuelle Konstruktion von Bedeutung, geht man von der Filmerfahrung aus, die ein Genre produziert?
Kurz: Warum gucken Frauen Chick Flicks? Und was sind Chick Flicks überhaupt?
Die Dissertation ist in drei Versionen und fünf Formaten zugänglich (s. Überblick):
• als Qualifikationsschrift über das Repositorium der Freien Universität Berlin
• als lektorierte und programmierte, kommentierbare Onlineversion mit Filmausschnitten auf dieser Website
• als lektoriertes und gesetztes Print-on-demand-Buch über den Selfpublishing-Verlag tredition sowie über das medienwissenschaftliche Repositorium media/rep.
• und in Teilen als englische Übersetzung unter dem Titel Gossip, Women, Film, and Chick Flicks über den Verlag Palgrave Macmillan.
Die deutsche Fassung wurde unter der Creative Commons-Lizenz CC BY-SA 4.0 veröffentlicht. Der Text darf beliebig geteilt, kopiert und weiter verwertet werden – vorausgesetzt er wird dabei ordnungsgemäß zitiert. Zudem muss der Text unter derselben Lizenz veröffentlicht werden. Diese Erlaubnis berührt nicht das Copyright Dritter, deren Material in dem Text benutzt wird.